Wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt gibt es für die Eltern – neben viel Freude 💗 – meist 1000 Dinge zu tun. Zudem ist man mit Verwandtenbesuchen beschäftigt. Der neue Erdenbürger bringt (normalerweise) das Leben seiner Eltern ganz schön durcheinander.
Es gibt aber auch viele Dinge, die man schon vorher – also zeitgerecht vor der Geburt – erledigen oder zumindest fix fertig vorbereiten kann.
Dazu gehört für viele auch die Frage, welche Versicherungen denn ab dann zusätzlich notwendig wären. Ich habe hier dieses wichtige Thema – aufgesplittet auf die einzelnen Risikobereiche – für dich zusammengefasst.
Die Privathaftpflichtversicherung
In diesem Vertrag musst du zum Glück nichts ändern, denn in österreichischen Haushaltversicherungen ist die Haftpflichtversicherung immer automatisch integriert. Und diese umfasst nicht nur dich als Mutter oder Vater, sondern automatisch auch dein:e im gemeinsamen Haushalt lebenden Kind:er.
Solltest du bisher noch keine Haftpflichtversicherung besitzen, dann wäre es jetzt höchste Zeit. Bei dieser Versicherung gibt es auch keine Dikussion, ob du sie brauchst oder nicht – sie ist für dich und deine Familie absolut notwendig.
Ein Hoppala (Stichwort Fahrradunfall) ist schnell mal passiert. Bei einem verschuldeten Personenschaden kann aber rasch die eigene Existenz am Spiel stehen. Auf solch einen Nervenkitzel solltest du verzichten und diese kostengünstige Versicherung wählen.
Die Rechtsschutzversicherung
Es ist absolut sinnvoll, heutzutage eine Rechtsschutzabsicherung zu haben.
Die Streitlust der Menschen steigt (leider) ständig und keiner kann von sich behaupten, er könne nicht schon morgen eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung am Hals haben. Dazu genügt schon eine kleine Unachtsamkeit als Fußgänger im Straßenverkehr und jemand anderer kommt zu Schaden.
Umgekehrt kann es auch passieren, dass du oder dein Kind Forderungen gegenüber jemanden hat und der- oder diejenige weigert sich zu zahlen. Klassisches Beispiel dafür ist Schmerzensgeld oder Schadenersatz zB nach einem Fahrradunfall. Da hilft nur eine Rechtsschutzversicherung. Alternativ mußt du auf eigene Kosten um dein Geld streiten.
In der Rechtsschutzversicherung gilt, dass Kinder automatisch mitversichert sind – es sei denn, du hast für dich bis dato nur einen sog. „Single-Rechtsschutz“ abgeschlossen. Dann wäre es jetzt an der Zeit, ein Upgrade auf die Variante „Familien-Rechtsschutz“ vorzunehmen. Andernfalls bist wirklich nur du alleine (also auch nicht dein Partner) mitversichert.
Die Unfallversicherung
Diese Versicherung benötigst du für dein Kind auf jeden Fall. Sie deckt nämlich ein existenzbedrohendes Risiko ab.
Was viele leider nicht wissen: Der gesetzliche Versicherungsschutz besteht in Österreich für Kindergartenkinder nur im letzten Jahr vor der Schulpflicht. Und selbst da gilt dieser nur im Kindergarten, später nur in der Schule und jeweils am direkten Weg dorthin. That´s it.
Das Dilemma ist zudem, dass 3/4 aller Unfälle sich in Freizeit, Haushalt oder Verkehr ereignen und dort die gesetzliche Unfallversicherung eben nicht greift.
Klar, du erhältst über die gesetzliche Versicherung zwar eine medizinisch notwendige Versorgung für dein Kind, aber bleibende Schäden werden hier nicht abgedeckt.
Die private Unfallversicherung hingegen schließt diese riesige Lücke da sie 24 Stunden täglich und weltweit (!) gültig ist.
Die Private Krankenzusatzversicherung
Dein Kind ist primär mal bei dir oder deinem Partner in der gesetzlichen Sozialversicherung mitversichert. Damit hast du Anspruch auf alle tariflichen Leistungen in Vertragsordinationen und -krankenhäusern.
Eine Zusatzversicherung bietet zusätzlich Kostenübernahme auch von Wahlärzten, alternativen Heilbehandlungen und Medikamenten die von der Kasse nicht bezahlt werden. Auch die Aufzahlung auf die Sonderklasse im Spital und freie Arztwahl bei Operationen sind hier dabei. Ebenso sind deine Begleitkosten automatisch inkludiert, sollte dein Kind im Spital mal stationär aufgenommen werden.
Ob du dein Kind zusatzversichern lassen möchtest oder nicht, bleibt dir unbenommen. Ich habe dazu erst kürzlich einen Blogartikel geschrieben, hier kannst du ihn nachlesen.
Die Reisekrankenversicherung
Solltest du mit deinem Kind in Länder ohne Sozialversicherungsabkommen reisen, ist eine Auslandsreisekrankenversicherung unbedingt zu empfehlen. Aber auch in allen anderen Ländern ist diese sehr ratsam, da in dem meisten Ländern schlichtweg nicht ein so hohes medizinisches Niveau wie bei uns besteht. Somit geht man im Ausland schnell mal in ein Privatspital. Und hier können die Kosten rasch explodieren. Vergiß nicht: du bist dann meist in einer Notsituation, man hat da ft nicht die Nerven und Energie sich anderweitig zu erkundigen (Preisvergleiche).
Ich weiß wovon ich hier spreche – ein Unfall mit meinem damals 2-jährigen Sohn – brachte uns vor einigen Jahren schnurstracks in ein türkisches Privatspital. Obwohl das Kind blutüberströmt auf unserem Arm hing, wollte man garnichts machen bevor wir nicht die Kreditkarte hinterlegt hatten. 👀
Die Reisekrankenversicherung ersetzt also Heil- und Behandlungskosten, die bei unvorhersehbaren Erkrankungen oder Unfällen während der Reise entstehen.
Die e-card gilt in den meisten Ländern Europas, derzeit in EU-Mitgliedsstaaten, EWR-Staaten, der Schweiz, Großbritannien, Nordmazedonien, Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina.
Die aktuelle Liste kannst du hier einsehen: https://www.chipkarte.at/cdscontent/?contentid=10007.678568&portal=ecardportal
Manche Länder wiederum verlangen bei der Einreise sogar eine Bestätigung über eine eigene Krankenversicherung.
In Ländern, die kein Sozialversicherungsabkommen mit Österreich abgeschlossen haben – zB USA, Thailand, Ägypten, Kanada, etc. – müssen die Kosten für die Behandlung bei einem Arzt oder in einem Krankenhaus (unvorhersehbare Kosten!) vorerst selbst bezahlt werden.
Conclusio
Du kannst es bei der Vorsorge für dein Kind auch übertreiben, aber die Basis sollte auf jeden Fall passen. Existenzbedrohende Risken müssen abgedeckt sein.
Den größten Nutzen hat dein Kind, wenn auch du selbst dich ordentlich versichert hast. Ratsam ist hier daher immer auch eine Ablebensversicherung. Mit diesem Kapital werden im Todesfall allfällige Kredite getilgt und so die Hinterbliebenen zumindest schuldenfrei gestellt. Oder das Geld wird für die spätere Ausbildung der Kinder angelegt.
Das Gleiche gilt, wenn du mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung vorsorgst. Dieses Risiko – seinen zuletzt ausgeübrten Beruf aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr ausübern zu können – ist bei weitem größer, als dass ein Elternteil verstirbt. Aber das ist wieder ein anderes Thema…
P.S.: Vergiß nicht – es gibt für alles eine Lösung!
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