Es ist wohl keine große Überraschung, dass in der Versicherungswelt das Thema Vertrauen einen wesentlichen Faktor einnimmt. Gleichzeitig gibt es kaum etwas, das man sich schwerer und härter erarbeiten muss als Vertrauen. Es ist auch etwas, das man hegen, pflegen und niemals verletzen darf, sonst kann die Freundschaft oder Beziehung zu einem Menschen für immer zerstört sein.
Diese Geschichte veränderte so einiges ….
Vor einigen Jahren schilderte mir eine befreundete Maklerkollegin einen Fall aus Ihrer eigenen Versicherungskanzlei:
Ein junger Familienvater verstarb mit knapp 35 Jahren plötzlich und unerwartet. Er hinterließ seine Frau und zwei kleine Kinder. Nicht genug mit dieser menschlichen und finanziellen Katastrophe schlug das Schicksal knappe zwei Wochen später nochmals erbarmungslos zu. Als die Familie nach dem Begräbnis zum Haus zurückkehren wollte war von diesem nichts mehr übrig. Eine Laterne mit brennender Kerze vor den Eingang war die Ursache für einen verheerenden Feuerschaden.
Meine Kollegin hat damals mit großem persönlichen Einsatz erreicht, dass der Schaden am Haus von der Versicherung ersetzt werden und damit der Grundstein zumindest für ein neues Zuhause gelegt werden konnte.
Die Geschichte hat mich damals zutiefst berührt und auch mein Berufsbild neu überdenken lassen. Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht 100% sicher, ob ich weiterhin in der Versicherungsbranche bleiben wollte. Zu viele Vorschriften, Dokumentationspflichten, frustrierender Schriftverkehr mit so mancher Versicherungsgesellschaft, usw. hatten die Freude an meiner Arbeit getrübt. Die Geschichte gab mir allerdings die Bestärkung, welch großartiges Gefühl es war, Menschen in derartigen Ausnahmesituationen zu helfen. Nicht nur versicherungstechnisch sondern auch menschlich.
Soziales Finetuning ist wichtiger als reine Versicherungsfakten
Wenn mich heute ein Kunde anruft und schildert, dass er soeben einen Verkehrsunfall erlitten hat, geht es in erster Linie nicht um den Versicherungsfall selbst. Vielmehr versuche ich den Kunden zu beruhigen und abzuklären ob er/sie oder der Unfallgegner wohlauf sind. Das allerwichtigste ist jedoch, Menschen in solch einer Situation zuzuhören und für sie da zu sein.
Genau das versuche ich zu leben und ist für mich die Basis für meinen Erfolg.
Wie alles für mich begann …
Als ich vor rund 25 Jahren in diese Welt reingeschnuppert habe (nichtsahnend, dass ich hier hängenbleiben würde), hatte ich riesige Vorbehalte gegenüber allem was mit Banken und Versicherungen zu tun hatte. Mein Vater, der schon sein halbes Leben den Beruf des Versicherungsmaklers ausgeübt hatte, konnte daran zu Beginn nicht viel ändern. Er war für mich zwar der Inbegriff an Korrektheit und Seriosität, aber trotzdem war das Thema außer langweilig eigentlich nur langweilig.
Trotzdem ließ ich mich auf das Abenteuer ein und begleitete die erste Zeit meinen Vater bei Kundenbesuchen. Als stiller Beobachter hatte ich damit die Möglichkeit, die Gespräche nicht nur auf fachlicher sondern auch auf zwischenmenschlicher Ebene mitzuverfolgen. Ich fand es sehr beeindruckend, wie sehr diese Menschen meinem Vater vertrauten. Das war für mich damals die hohe Latte die ich mir selbst auferlegte: eine ebenso gute Vertrauensperson zu werden wie er. Eine liebe Kundin sagte mal „Der Herr Bloch ist halt noch ein richtiger englischer Sir. Und gut aufgehoben fühlt man sich obendrein.“ Mit dem Sir kann ich natürlich nur schwer mithalten, aber bei Teil 2 der Aussage bin ich doch ganz gut dabei (wenn ich auf das Feedback meiner Kund*innen vertrauen darf).
Tradition hat Coolnessfaktor ?
Unser Unternehmen ist mit seinen heuer schon 70 Jahren so traditionsbehaftet, dass ich es schon wieder cool finde. Es gibt nämlich nur eine Handvoll Branchenkollegen die ebenso lange am Markt sind wie wir. Gerade in der heutigen – und in dieser Branche besonders – schnelllebigen Zeit sehnen sich viele Menschen nach Beständigem.
Mein Großvater war ja gelernter Müller. Nach vielen Jahren als Betriebsleiter von Mühlen in Deutschland, Argentienien und Österreich, hat er in den späten 40-er Jahren sein eigenes Mühlenbauunternehmen gegründet. Das hat er scheinbar so gut gemacht, dass ihn seine Mühlenkunden darauf ansprachen, ob er denn nicht auch die Versicherungen für sie checken könnte. Sie vertrauten ihm und seiner Fachexpertise. Nachdem es damals nicht viele Versicherungen gab, die sich mit den besonderen Versicherungsbedürfnissen von Mühlen auskannten, stürzte er sich in dieses Thema und baute 1950 auch hier einen beachtlichen Kundenstock auf.
Was damals galt, gilt auch heute noch. Vielleicht sogar noch mehr als je zuvor. Auch wenn sich die Welt um uns herum sehr gewandelt hat, Vertrauen ist und bleibt die Basis für dieses Geschäft.
Und ich sage immer: so falsch können wir es ja nicht gemacht haben, wenn die Firma Bloch ja nun schon in der 3. Generation erfolgreich besteht.
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