Wer von euch schon jemals eine aufwendige Zahnbehandlung über sich ergehen lassen musste, weiß, von welchen Schmerzen ich spreche. Einerseits ist so ein Eingriff sehr unangenehm (für mich zumindest zählen die Besuche beim Zahnarzt immer zu den unangenehmsten Dingen im Laufe eines Jahres), andererseits gehen aber die Kosten für den Zahnarzt schnell mal ins Geld.

Oft ist es ja so: Wem als Kind die Zahnspange erspart bzw. verwehrt geblieben ist, versucht meist später diese Korrekturen nachzuholen. Da liegen wir aber schnell bei mehreren 1000 EUR an Kosten.

Gleichzeitig werden viele Behandlungen von gesetzlichen Krankenversicherungen in Österreich nicht oder nur sehr eingeschränkt übernommen.

Da klingt es doch verlockend, dieses Kostenrisiko auszulagern, auf eine Zahnzusatzversicherung – oder? Hier kommen die Fakten …

Ganz prinzipiell muss man unterscheiden zwischen

  • Zahnversicherungen
  • Zahnersatzversicherungen

Die klassische Zahnversicherung

… ist eine umfassende Lösung für Zahnvorsorge,  Zahnbehandlung, Zahnersatz und kieferorthopädische Leistungen.

Zahnvorsorge

Darunter ist zu verstehen die professionelle Mundhygiene, die man ja auf Anraten der Zahnärzte 1-2 mal im Jahr machen sollte. Die Kosten belaufen sich hier pro Sitzung auf rd. EUR 100,00. Diese Prophylaxe wird nur von wenigen gesetzlichen Krankenversicherungsträgern übernommen. Und auch die privaten Anbieter haben hier pro Jahr stets maximale Limits eingebaut.

Zahnbehandlung

Auch diese ist grundsätzlich im Rahmen einer Zahnversicherung abgedeckt – da gehören auch zahnerhaltende Maßnahmen wie zB Kunststofffüllungen oder Wurzelbehandlungen dazu.

Kieferorthopädische Behandlungen

Damit ist meist die Zahnspange gemeint – und die kann wirklich teuer werden. Vor allem festsitzende Zahnspangen.

Zahnersatz

Damit sind Kronen, Implantate, Brücken und Inlays zu verstehen.

 

Zahnversicherungen sind im Rahmen von privaten Krankenzusatzversicherungen als „Zusatzpaket“ abschließbar. D.h. du musst sie kombinieren mit einem Spitalstarif oder einem ambulanten Tarif.

Zu erwähnen ist auch, dass du bei Zahnversicherungen immer mit einer gestaffelten Leistung während der ersten Jahre rechnen musst. D.h. von 0 auf 100 spielt es leider nicht, du bezahlst zwar von Beginn weg 100% der Prämie, hast aber meist die ersten 3 Jahre eine limitierte Leistung. Und auch danach ist es so, dass die Leistungen pro Jahr immer nach oben hin gedeckelt sind. Eine Leistung erfolgt auf Basis 50% oder 80% der Honorarnoten des Zahnarztes.

Du siehst schon – durch die vielen Einschränkungen, ist hier vor einem Abschluss wirklich genau abzuwägen, ob sich die Rechnung für dich lohnt. Ansonsten läufst du womöglich Gefahr, im Laufe der Jahre weitaus mehr einzuzahlen als du aus diesem Vertrag jemals herausbekommst.

Selbst ein 18-Jähriger muss hier – je nach Anbieter – mit einer Prämie von 30-40 EUR/Monat rechnen.

 

Die Zahnersatzversicherung

… umfasst – wie der Name schon sagt – ausschließlich den Zahnersatz, also Kronen, Inlays, Implantate, Brücken, Prothesen, etc. Das Leistungsspektrum ist also weitaus geringer, kostenmäßig sind dies aber die oft teureren Behandlungen, die Patienten erschaudern lassen. Honorarnoten über EUR 2.000,00 für einen Zahn sind leider keine Seltenheit.

Besonders bei derartigen Behandlungen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung nur sehr geringe Zuzahlungen.

Definitiv ausgeschlossen sind hier jedoch

  • bereits bei Versicherungsbeginn bestehende Zahnlücken
  • Zahnersatzbehandlungen die bereits vor Versicherungsbeginn erforderlich waren und angeraten oder gar begonnen wurden
  • zahnerhaltende Maßnahmen wie Mundhygiene, Füllungen, Inlays, etc.
  • Kieferorthopädische Leistungen (zB Zahnspangen)

Diese Art von Versicherung kann man auch solo abschließen – es ist also keine zusätzliche Krankenversicherung erforderlich.

Die Prämien beginnen bei rd. EUR 18,00/Monat für einen 18-Jährigen und gehen bis knapp EUR 30,00/Monat für einen 75-Jährigen. Dies ist auch das Höchstalter für das man einen derartigen Vertrag abschließen kann.

Die maximale Leistung der Versicherung liegt bei EUR 3000,00 im 5. Versicherungsjahr – bis dahin gilt auch hier eine gestaffelte Leistung.

 

Wie bekommst du dein Geld rückerstattet?

Zunächst musst du die Rechnungen stets selbst bezahlen in der Ordination deines Zahnarztes. Danach reichst du bei deiner gesetzlichen Krankenversicherung ein und die Differenz übernimmt dann die Zahnversicherung bis zu den vereinbarten Höchstlimits.

Voraussetzungen für eine Zahnversicherung

Um einen dieser Tarife abzuschließen, benötigst du jedenfalls eine gesetzliche Krankenversicherung. Je nachdem, welcher Kasse du zugehörst, kann es unterschiedliche monatliche Prämien geben. Der Grund liegt schlichtweg darin, dass manche gesetzlichen Krankenversicherer mehr leisten als andere. Nachdem die private Zahnversicherung auf dieser Basis aufsetzt, hat sie beim einen Versicherten mehr zu leisten und beim anderen weniger, weil hier durch den gesetzlichen Träger ohnedies schon mehr bezahlt wird.

Egal welche Variante dich mehr anspricht – bestehende Probleme mit deinen Zähnen sind natürlich generell nicht versicherbar. Das würde ja das Prinzip des Versicherns ad absurdum führen. Also nur neu auftretende Beschwerden bzw. Behandlungen sind erfasst.

Conclusio

Überlege für dich, welche Kosten für Zahnbehandlungen du im Ernstfall selbst tragen kannst oder du das Kostenrisiko lieber an eine Versicherung auslagerst.

Während eine Zahnversicherung für die meisten Kunden weniger attraktiv erscheint, kann eine Zahnersatzversicherung durchaus Sinn machen.

Ganz wichtig: Bevor du aber einen derartigen Vertrag abschließt, solltest du dich unbedingt unabhängig beraten lassen und nicht beim erstbesten Angebot zuschlagen. Ein Krankenversicherungsvertrag begleitet dich dein ganzes Leben, daher solltest du über alle Vor- und Nachteile Bescheid wissen.

Dazu kannst du hier gerne ein kostenloses Orientierungsgespräch mit mir buchen: https://www.bloch-versicherungen.at/gespraech-vereinbaren/

 

P.S.: Vergiß nicht – es gibt für alles eine Lösung!