Kinder werden älter. Logisch. Spätestens wenn dein Kind jedoch gewisse Altersgrenzen überschreitet, Ausbildungen beendet, Zivildienst/Bundesheer ableistet und/oder aus der elterlichen Wohnung auszieht, gilt es wichtige Punkte zu beachten. Ab diesem Zeitpunkt entfällt für Sohn und Tochter nämlich so mancher Versicherungsschutz still und leise. Und niemand weist dich darauf hin. Ich möchte dich daher mit diesem Artikel ganz eindringlich auf diesen wichtigen Umstand hinweisen.
#1 Haushalt- und Privathaftpflichtversicherung
Hier handelt es sich um einen existenziellen Basisschutz, den deine Kinder ihr Leben lang haben müssen. Diese Versicherung bezahlt einen Schaden, den dein Kind jemand anderem zufügt. Das reicht vom Kleinschaden – wie die zerbrochene Teekanne bei Tante Hilde – bis hin zum Fahrradunfall, bei dem eine andere Person einen bleibenden Schaden davonträgt. Da kann es auch in die Millionen gehen und einen jungen Menschen ohne Versicherungsschutz verschulden, noch bevor er das erste Mal richtig verdient hat.
Die Privathaftpflichtversicherung ist in Österreich immer Bestandteil der Haushaltversicherung.
Worst Case Szenario: Haftung ja/Deckung nein
Oft stellt sich erst im Zuge eines Schadensfalles heraus, dass für Sohn oder Tochter keine Deckung aus dem elterlichen Vertrag (mehr) besteht. Aus einem der zuvor genannten Gründe (Alter, Ende der Ausbildung, eigenes Einkommen, nicht mehr im elterlichen Haushalt) kann dies blitzschnell passieren.
Was ist die Lösung?
- Lebt dein Kind noch daheim, gibt es die Möglichkeit es um 3-5 EUR/Monat im Vertrag weiter mitzuversichern. Namentliche Nennung mit Geburtsdatum ist erforderlich.
- Zieht dein Kind in eine eigene Wohnung oder eine WG, benötigt es für dort eine eigene Haushaltversicherung.
To-dos für dich:
- Prüfe gleich in deinem Haushaltvertrag unter welchen Voraussetzungen und für maximal wie lange deine Kinder noch mitversichert sind.
- Ist eine der Voraussetzungen nicht mehr gegeben – handle sofort.
- Ist dieser Zeitpunkt schon jetzt vorhersehbar? Dann gib deinem Versicherungsberater im Voraus Bescheid. Er kann dann alles so terminisieren, dass es einen lückenlosen Versicherungsschutz für dein erwachsenes Kind gibt.
#2 Unfallversicherung
Diese wird automatisch umgestellt auf Erwachsenentarif sobald ein Jugendlicher 18 Jahre alt wird. Hier gilt es aber wachsam zu sein: Oft bleibt die Prämie gleich, aber es reduzieren sich anteilig die Leistungen.
To-Dos für dich:
- Verringerte Leistungen sollte man auf jeden Fall korrigieren lassen und die höhere Prämie in Kauf nehmen.
- Auch ist jetzt der richtige Moment um allfällige gefährliche Hobbies, die deine Tochter oder dein Sohn ausübt, bekanntzugeben. Tauchen ist beispielsweise bei den meisten Anbietern nur gegen eine Mehrprämie mitversichert.
- Gerade junge Menschen sind oft sehr reisefreudig. Da ist ein weltweiter Versicherungsschutz unbedingt notwendig.
#3 Rechtsschutzversicherung
Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Voraussetzungen bezüglich Mitversicherung von Kindern. Viele kommen erst im Schadensfall drauf, dass es keinen Versicherungsschutz mehr gibt.
To-dos für dich:
- Lies in Deiner Polizze nach wie Dein Rechtsschutzversicherer die Mitversicherung von Kindern auslegt.
- Je nachdem solltest du rasch handeln oder zumindest einen Termin dazu setzen. Die Wartefristen die standardmäßig für manche Bereiche der Rechtsschutzversicherung gilt, musst du wegverhandel. Wenn dein Kind lückenlos bis dahin bei dir mitversichert war, wird das auch so gemacht. Automatisch aber – wie so oft – eben nicht … ?
#4 Krankenversicherung
Bei der privaten Krankenzusatzversicherung musst du nichts machen. Der Versicherer stellt Kinder mit 18. (einige mit 20 Jahren) automatisch auf Erwachsene um. Du merkst das direkt an der Prämienhöhe.
Was zu beachten ist: Kinder zahlen im Bereich Spitalstarif immer nur den halben Selbstbehalt. Bei Umstieg auf Erwachsenenprämie entfällt dieser Vorteil und ein allfälliger Selbstbehalt ist ab dann voll zu bezahlen.
Conclusio
Du siehst, wenn Kinder größer werden, gilt es versicherungstechnisch eine Menge Dinge zu beachten. Vieles kannst du deinem Sohn/deiner Tochter schon fix vorbereitet mit auf den Weg geben.
Wenn du nicht für immer der Assistent für deine Kids sein willst, solltest du ihnen klarzumachen, wie wichtig diese Dinge sind. Dann kümmern sie sich künftig hoffentlich selbst darum. Die Chance ist einmalig.
Idealerweise vereinbarst du mit deinem Versicherungsberater einen gemeinsamen Termin mit deiner Tochter bzw. deinem Sohn. Das hat mehrere Vorteile:
- Die Information kommt aus erster Hand
- Das Thema Versicherung wird nicht als sooo spießig und uncool aufgenommen. Wenn Eltern mit solchen Themen loslegen, könnte dies der Fall sein.
- Ihr könnt gemeinsam als Familie entscheiden, was für deine Tochter/deinen Sohn das Beste ist. Lies auch nach unter https://www.bloch-versicherungen.at/diese-versicherungen-braucht-dein-kind/
P.S.: Vergiß nicht – es gibt für alles eine Lösung!
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