Die aktuelle Situation stellt viele Firmen, Selbständige und Privatpersonen vor ungeahnte finanzielle Herausforderungen. Viele müssen daher ihre Fixkosten – zumindest vorübergehend – reduzieren. Davon betroffen sind auch Versicherungsprämien. Ich erhielt in den letzten Wochen viele Anrufe von Kunden die mich diesbezüglich um Rat baten.

Das Wichtigste gleich vorab:

Bitte handle jetzt nicht voreilig und kündige Verträge nicht unüberlegt. Das kann große finanzielle Nachteile für dich bedeuten (zB Rückkauf einer Lebensversicherung, Nachversteuerungen, etc.) und nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Prinzipiell bieten derzeit alle Versicherungsanstalten kulante Lösungen für ihre Kunden an. Dies ist von Haus zu Haus unterschiedlich und natürlich auch von der Sparte abhängig. Daher habe ich hier – mal ganz allgemein – zusammengefasst, wie man kurzfristig die Prämie reduzieren kann:

  • Stundungen – hier läuft dein Vertrag unverändert und bei vollem Versicherungsschutz weiter. Die ausständigen Prämien zahlst du erst nach Ablauf der vereinbarten Frist nach.
  • Prämienreduktion kannst du herbeiführen indem du zB auf eine günstigere Versicherungsform umsteigst (von Premium- auf Basisschutz, von Voll- auf Teilkaskoversicherung, etc.). Natürlich reduzierst du damit nicht nur die Prämie sondern auch deinen Versicherungsschutz. Diese Änderung ist als dauerhafte Lösung vorgesehen. Sicherheitshalber solltest du davor abklären ob und wie ein späterer Umstieg wieder auf die höhere Variante möglich wäre.
  • Prämienfreistellungen in der Lebensversicherung kann eine dauerhafte Lösung bedeuten (ab 12 Monate). Die Leistungen sinken entsprechend. Alternativ kann man den Vertrag zu einem späteren Zeitpunkt auch wieder besparen.
  • Prämienpause in der Lebensversicherung kann für einen zuvor vereinbarten Zeitrahmen (meist 3-12 Monate) vereinbart werden. Abhängig von den vertraglichen Bedingungen.

 

Im Bereich Lebensversicherung ist jedenfalls unbedingt anzuraten, vor einer Änderung der Prämienzahlung abzuklären ob dies Auswirkungen auf die Vertragskonditionen hat. Z.B. könnte bei einem Altvertrag eine hohe Garantieverzinsung verloren gehen, weil die Neubesparung zu einem späteren Zeitpunkt nur auf Basis der dann gültigen (und für dich als Kunden weitaus schlechteren) Bedingungen möglich ist.

Vorsicht ist geboten beim Nichtbezahlen von privaten Krankenzusatzversicherungen. Noch bevor man nicht mehr weiter seine Prämien bezahlt, sollte man hier die Optionen mit seinem Versicherungsberater abklären. Auch hier sind zu bestimmten Fälligkeiten Prämienreduktionen möglich. Manche Versicherungen bieten eine kostenlose Ruhendstellung für mehrere Monate an. In dieser Zeit ruht dann auch der Krankenversicherungsschutz.

Im Bereich Krankenversicherung wäre es übrigens fatal voreilig deinen Vertrag zu kündigen. Wenn du künftig wieder versichert sein möchtest, kann es für dich nur teurer werden: Einerseits weil es eine neuerliche Gesundheitsprüfung gibt, andererseits weil das dann aktuelle Lebensalter die Prämie bestimmt. Dies kann eine Neuversicherung schlichtweg unmöglich machen.

Conclusio

Wichtig bei finanziellen Engpässen in der aktuellen Situation: Kontakt mit deinem Versicherungsmakler aufnehmen und mit ihm/ihr die möglichen Alternativen durchgehen.

Und nicht vergessen – es gibt für alles eine Lösung.

 

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