Als unabhängige Versicherungsmaklerin bewegt man sich ja nicht unbedingt in einem frauenspezifischen Beruf. Immer noch sind in unserer Branche zu einer großen Mehrheit Männer tätig. Was schade ist, aber dieses Thema würde (Zünd)Stoff für einen eigenen Blogartikel hergeben.

Heute möchte ich dir erzählen, wie ich in dieser Männerdomäne, der Versicherungsbranche, „hängenblieb“. Es passiert mir nämlich häufig, dass ich genau danach gefragt werde.

Es war einmal …

Der eigentliche Auslöser war für mich ein Schadensfall vor vielen Jahren. Ich war genau ein Jahr in unserer Versicherungsmaklerei tätig und mein Vater lebte noch.

Alles begann mit einem Anruf sehr zeitig in der Früh. Eine langjährige Kundin, Frau Böhm (Name wurde geändert), teilte völlig aufgebracht mit, dass es in ihrem Betrieb in der Nacht gebrannt hatte und das Gebäude vermutlich nicht gerettet werden könnte. Mein Vater versprach, so schnell wie möglich zu ihr zu kommen.

Ich hatte im Jahr davor meine Prüfung zur Versicherungsmaklerin erfolgreich absolviert, war aber noch ein ziemlicher Grünschnabel, was die Schadenpraxis anging. Natürlich hatte ich vom Schreibtisch aus bereits Glas- und Leitungswasserschäden abgewickelt. Aber ein großer Feuerschaden? Damit ist man nicht jeden Tag konfrontiert. Eine gewisse Anspannung machte sich bei mir also breit. Was würde uns vor Ort erwarten? Ich denke auch bei meinem Vater, auch wenn er sowas nie zeigte. Aber viel später (als alles schon lange erledigt war) gestand er, dass du in solchen Momenten als Makler natürlich stets hoffst, dass alles gut geht.

Wir sagten also kurzfristig alle Termine dieses Tages ab und fuhren noch in der Früh zum Ort des Geschehens nach Niederösterreich. Die Autofahrt war sehr ruhig und die Anspannung spürbar.

Das Bild, das sich uns wenig später bot, werde ich wohl nie mehr vergessen. Ein zuvor 4-stöckiges Betriebsgebäude lag in Schutt und Asche vor uns. Da und dort gloste noch ein Feuernest, überall stieg Rauch auf und die Polizei hatte immer noch nicht das ersehnte „Brand aus“ gegeben. Der beißende Brandgeruch nahm mir fast den Atem.

Familie Böhm stand, immer noch fassungslos und in Tränen aufgelöst, neben uns. Sie waren völlig verzweifelt – Ihre komplette Existenz lag in Trümmern vor ihnen.

In solch einem Moment kann man auch als Versicherungsmakler nicht viel tun, als einfach nur da zu sein. Unser fachlicher Part sollte in Kürze beginnen. Bis dahin waren aber noch die Sicherheitskräfte am arbeiten. Außerdem kommen in solch einem Fall Brandsachverständige, die die Ursache des Feuers ermitteln und – für die Betroffenen wichtig – ausschließen, dass Brandstiftung die Ursache ist.

Wir saßen mit der Familie an diesem Tag noch lange in der Küche und versuchten Mut zuzusprechen und zu beruhigen. Mir ist das damals sehr nahe gegangen und ich war froh, dass mein Vater soviel Souveränität ausstrahlte. Ich wäre alleine jedenfalls überfordert gewesen …

Die folgenden Wochen und Monate waren geprägt von Arbeit für diesen Schadensfall. Es standen noch weitere Begehungen mit Sachverständigen an. Ebenso rückte der Leiter der Schadenabteilung der betroffenen Versicherung (eine der größten Österreichs) mitsamt seinem Team aus. Jedes Mal waren wir auch mit dabei um hier notwendige Informationen zu liefern bzw. die Familie bei Befragungen zu unterstützen.

Letztlich hat sich der Aufwand mehr als gelohnt und die Abwicklung hat perfekt funktioniert.

Zugegeben: Mein Vater musste nicht nur einmal sehr laut am Telefon werden, weil die Dinge nicht gleich so liefen wir er das erwartete. Aber von all diesen zwischenzeitlichen Aufregungen blieb Familie Böhm verschont.

Weshalb ich dir das erzähle?

Dieser Schaden hat mich, gerade zu Beginn meiner „Versicherungskarriere“ mehr als geprägt.

Ich hatte damals von Versicherungen – so wie viele andere auch – ein nicht gerade positives Bild. Eine ungeliebte Branche, die – wenn es darauf ankommt – eh nie zahlt. Seien wir ehrlich, dieses Image klebt seit eh und je wie Kaugummi an Versicherungen.

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Aber dieser Schaden hat mir einerseits gezeigt, dass man mit persönlichem Einsatz, einem guten Versicherungsvertrag und einem vernünftigen Gesprächspartner auf der „anderen“ (=Versicherungs)Seite sehr viel bewirken kann.

Andererseits, dass Versicherungen Existenzen retten können und dies auch laufend tun. Davon hören wir nur meist sehr wenig. In die Medien finden leider immer nur jene Streitfälle ihren Weg, die dann – für die Versicherungsbranche meist sehr unrühmlich –  breit getreten werden. Oft passiert das völlig zu Recht und sind viele Entscheidungen von Schadenabteilungen auch für mich nicht nachvollziehbar. Insofern darf sich die Versicherungswelt nicht wundern, weshalb sie solch einen katastrophalen Ruf hat. Aber vergessen wir nicht, dass auch Versicherungen Tag für Tag Schäden zur vollsten Zufriedenheit ihrer Kunden abwickeln. Nur redet man darüber nicht so oft.

Hätte in unserem Fall nur eines der Rädchen nicht funktioniert, wäre der Ausgang für die Betroffenen ein komplett anderer gewesen.

Jahrzehnte später, und Hunderten von großen und kleineren für unsere Kunden abgewickelten Versicherungsfällen, kann ich heute aus eigener Erfahrung sagen: In solchen Situationen hast du einerseits das menschliche Leid vor Augen, andererseits natürlich auch den materiellen Schaden. Im Falle des eigenen Betriebes hängt obendrein nicht weniger als das Einkommen und damit die komplette Existenz einer Familie, Arbeitsplätze für die Mitarbeiter, etc.  am Spiel.

Das werde ich nie vergessen

Als alles erledigt und die Gebäude wieder aufgebaut waren, da waren wir zur Besichtigung des neu errichteten Betriebes eingeladen. Frau Böhm hat sich bei meinem Vater unzählige Male bedankt, es sind Tränen geflossen und war überhaupt sehr emotional. Ich glaube sie wußte insgeheim ganz genau, wieviel sie dem persönlichen Einsatz des Herrn Bloch verdanken konnte.

Das war der Moment, wo ich wusste: Genau so sollte Versichern sein. Ich wollte ab da meinen Beitrag dazu leisten, dass Kunden nach einem Schaden genau solch eine Unterstützung erfahren und am Ende des Tages das bekommen, was ihnen zusteht. Und nicht in einer ohnehin emotional und finanziell schwierigen Situation auch noch als Bittsteller gegenüber einem Versicherungskonzern antreten müssen.

Genau so ist bis heute die Philosophie der Kundenbetreuung für mein Team und mich angesetzt. Wir nehmen im täglichen Leben mit Versicherungen eine Art Prellbock für unsere Klienten ein. Die erste, oft ablehnende Antwort eines Schadenreferenten ist nicht immer fachlich korrekt. Da haken wir nach, untermauern unsere Aussagen mit Gerichtsurteilen, ziehen in manchen Fällen auch Konsulenten bei. All das sieht der Kunde oft gar nicht. Wichtig ist letztlich, was am Ende des Tages herauskommt. Und hier geben wir erst dann auf, wenn ein zufriedenstellendes Ergbnis für den Kunden am Tisch liegt.

Auch wenn die Versicherungsbranche in den letzten Jahren durch überbordende Regulatorien nicht unbedingt einfacher geworden ist, so bin ich mit meinem Beruf doch sehr verwachsen und freue mich jeden Tag auf neue Herausforderungen. 

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