Rund EUR 2.000,00 gibt jeder Österreicher im Durchschnitt pro Jahr für private Versicherungen aus. Kein Wunder also, dass es auch im Versicherungsbereich mittlerweile jede Menge Möglichkeiten gibt, Geschäfte online abzuwickeln. 

Was kostet die Welt, was eine Versicherung? Es geht so einfach: Man loggt sich auf einer Vergleichs-Plattform ein, wählt das gewünschte „Produkt“ und erhält eine Auflistung der Anbieter und Kosten. Dann weiß man etwa, wieviel man für eine KFZ-Haftpflichtversicherung, für Vollkasko oder eine Unfallversicherung und andere Leistungen berappen muss und wo man scheinbar am günstigsten einsteigt. Ein Knopfdruck und schon wird abgebucht!

Wo lauern jedoch für dich als Kund:in die Tücken und was solltest du wissen, bevor du einen Vertrag per Mausklick abschließt?

Die Vorteile

  • Du hast schnell eine Prämie bzw. bekommst ein ungefähres Gefühl, was dich ein derartiger Vertrag kosten wird
  • Du hast damit eine Basis und kannst bei einem nachfolgenden Gespräch deinem Versicherungsberater schon gezielte Fragen stellen.
  • Oft werden im Internet Direktpolizzen angeboten. Das sind Verträge die zwar keine Betreuung vorsehen, dafür sehr günstig sind. Jemand der auf keinerlei Kundenbetreuung (auch nicht im Falle eines Schadens) wert legt, ist damit durchaus gut bedient.
  • Für standardisierte Leistungen sind derartige Versicherungsvergleiche möglich.

 

Die Nachteile

  • Klar ist, dass du dir vor einem Online-Abschluss alle Details, Klauseln und Bedingungen selbst durchlesen musst. Niemand weist dich auf Besonderheiten der einzelnen Produkte hin.
  • Gerade bei individuellen Wünschen oder Sonderlösungen ist im Internet oft „Ende Gelände“, weil eben auf die Masse der Kunden abgestellt wird, nicht aber auf die Einzelbedürfnisse.
  • Oft werden Äpfel mit Birnen verglichen und nur auf die Prämie geschaut. Das erkennen viele Kunden leider erst, wenn sie ihre Versicherung in Anspruch nehmen wollen und dann genau diesen Schadensfall nicht versichert haben.
  • Wie sieht es mit der Betreuung im Schadensfall aus? Ein sehr wichtiger Punkt, den du unbedingt vorab klären solltest. Es macht einen großen Unterschied ob du einen persönlichen Ansprechpartner während der Phase der Schadenerledigung hast oder dich selbst durch Hotlines und Portale kämpfen musst. Kurzum: Ob du alleine einem großen Konzern gegenüberstehst oder einen Experten an deiner Seite hast.
  • Musst du dich um all diese bürokratischen Dinge selbst kümmern? Dann ist das zwar eine Ersparnis für den Anbieter, ein zeitlicher und oft auch nervenaufreibender Faktor für dich.

 

Conclusio: Wissen und Erfahrung zählen mehr!

Die Teufelchen von Online-Berechnungen stecken im Detail. Das fängt ganz harmlos etwa bei Fragen zur Deckungssumme an – weißt du Bescheid, welche Beträge sinnvoll sind, wo man im Schadensfall gravierend unterversichert ist oder weit übers vernünftige Ziel hinausschießt? Wie lauten Haftungsausschlüsse, wie hoch ist der Selbstbehalt, was sollte man unbedingt bedenken und berücksichtigen, und wer hilft einem bei der Abwicklung von Schadensansprüchen? Wie verhält sich dieser eine Versicherer im Schadensfall? Welche Extras kannst du kostenlos inkludieren, welche kostenpflichtigen Zusatzklauseln ausschließen?

Ich hatte erst letzte Woche wieder eine Kundin die mit einem Vergleich eines Onlineanbieters zu einem Produkt meinen Ratschlag wollte. Es stellte sich heraus, dass der günstigste ihr vorgeschlagene Anbieter in der Abwicklung von Schäden branchenbekannt der schlechteste ist. Nie und nimmer würde ich einen Kunden dieses Produkt empfehlen.

Diese sog. „Soft Facts“ kann dir jedoch keine Plattform widergeben. Auch kommst du nicht in den Genuss von jahrelangen Erfahrungswerten am österreichischen Versicherungsmarkt. In unserem Fall verzichtest du sogar auf den Erfahrungsschatz aus über 70 Jahren!

Du siehst, es spricht einiges dafür, sich an einen erfahrenen Versicherungsberater zu wenden.