Verantwortungsvolle räumen jetzt – die Datensicherheit im Auge behaltend – ihre digitalen Umgebungen auf. Auf seine persönliche Vorsorge schaut man ja auch völlig zu Recht – und auf das digitale Reinemachen verzichtet man?
Das digitale Aufräumen ergänzt idealerweise den „normalen Frühjahrsputz“, ist es doch einleuchtend: Möchte ich es schön haben, muss ich Ordnung schaffen. Und das nicht nur in Haus und Wohnung sondern auch in meinem digitalen Umfeld. Der aktuelle Trend dazu heißt „Digital Declutter“: Jetzt herrscht Ordnung auf dem Desktop und bei E-Mails, Apps & Co.
Bei der Geldanlage macht man es ja auch in bestimmten Intervallen: Man überprüft den Ist-Zustand – warum also nicht auch im digitalen Umfeld? Für die persönliche Vorsorge trifft man sich ja auch regelmäßig mit seinem Berater und bespricht den Status Quo und das weitere Vorgehen. Mit derselben Berechtigung, wie es sich im Frühjahr empfiehlt, finanziell aufzuräumen, genauso drängt sich jetzt auch der digitale Frühjahrsputz auf.
Trend: „Digital Declutter“
Vorneweg: Der deutsche Digitalverband Bitkom hat in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden – und die Ergebnisse dürfen getrost 1:1 auf österreichische Verhältnisse umgelegt werden -, dass jeder zweite Social-Media-Nutzer (46 Prozent) seine Kontakte regelmäßig in sozialen Netzwerken prüft – und im Zweifelsfall auch „entfreundet“ oder „entfolgt“.
Für den Trend, die eigenen Geräte aufzuräumen und online in den sozialen Netzwerken auszumisten, gibt es bereits einen eigenen Namen: „Digital Declutter“. Declutter ist das englische Wort für Aufräumen. Das Alter spielt dabei freilich keine Rolle.
So geben 47 Prozent der 14- bis 29jährigen, 46 Prozent der 30- bis 49jährigen und 45 Prozent der 50- bis 65jährigen an, regelmäßig online aufzuräumen. Dazu Linda van Rennings, Social-Media-Expertin bei Bitkom: „Es gibt Menschen, denen es vor allem darum geht, online viele Kontakte vorweisen zu können und andere, die sich – so wie im echten Leben auch – digital trennen, wenn man sich auseinander entwickelt hat.“
Räumt man in seinen sozialen Netzwerken auf, sollte man gleich im Aufwaschen auch noch andere „digitale Baustellen“ mitnehmen, die nach einem digitalen Frühjahrsputz schreien.
Den Computer Desktop aufräumen
Wer den Bildschirmhintergrund vor lauter Icons nicht mehr sieht, nimmt sich zuerst den eigenen Desktop vor. Keine Ahnung wohin mit den Dateien? Dann ist es vielleicht an der Zeit, sich ein Ablagesystem zu überlegen und Dateien und Verknüpfungen zu löschen, die ausgedient haben.
Cloud-Lösungen können ebenfalls eine Möglichkeit sein, für Ordnung zu sorgen. Ausgeklügelte Suchfunktionen helfen nicht nur beim Suchen, sondern auch beim Sortieren.
Die E-Mails checken
Mit wenigen Klicks lässt sich Ordnung in den Posteingang bringen. Dazu gehört, den Gelöscht- und Spam-Ordner zu bereinigen, und auch, sich mit wenigen Klicks von allen Newslettern abzumelden, die einen nicht mehr interessieren.
Gleich den Frühjahrsvorsatz beherzigen: Mails direkt nach dem Lesen und Bearbeiten löschen, wegsortieren oder archivieren. Wer am Ende eines Tages einen leeren Posteingang hat, kann nämlich befreit in den nächsten Tag starten.
Die Kontakte überdenken
Zum digitalen Frühjahrsputz gehört auch, einmal alle Kontakte aus der Vergangenheit durchzugehen. Mitunter hat man mit dem Schulfreund zuletzt in der Schule geredet und kein Interesse mehr an einem Kontakt.
Oder man regt sich über die Beiträge der „Bekannten eines Bekannten“ ohnehin nur noch auf. Oder man verfolgt den YouTuber gar nicht mehr, von dem man vor Jahren noch jedes Video angeschaut hat.
Die Apps abklopfen
Smartphone- und Tablet-Nutzer können beim digitalen Frühjahrsputz auch die Apps durchgehen, die sie nicht mehr benutzen und diese deinstallieren. Nicht nur, dass man dann wieder etwas mehr Speicher auf dem Gerät hat, manche Apps verbrauchen je nach Betriebssystem im Hintergrund, auch wenn sie nicht aktiv benutzt werden, Energie oder verbinden sich mit dem Internet.
Die Fotos durchforsten
Abertausende Bilder sind auf dem Smartphone heute keine Seltenheit mehr. Darunter tummeln sich häufig Messenger-Bilder, die automatisch in der Galerie landen, und Screenshots, die die wenigsten regelmäßig durchgehen, etwa eine alte Bahnverbindung – etwa weil man vor einem halben Jahr nach Fahrzeiten gesucht hat.
Wer nach all dem Digital Declutter noch Lust hat, kann die Fotos in der Galerie sichten und löschen. Für besonders schöne Schnappschüsse lohnt es sich eventuell, ein Fotoalbum anzulegen.
„Ordnung schaffen mit System“
Marie Kondo hat mit „Magic Cleaning“ den Klassiker schlechthin fürs Aufräumen geschrieben – absolut empfehlenswert!
www.konmari.com ist ihre offizielle Homepage, empfehlenswert ist auch Kondos YouTube-Channel.