Du überlegst schon lange für dein Kind eine private Krankenversicherung abzuschließen?
Ich habe in diesem Artikel die wichtigsten Argumente für Eltern zusammengefasst um diese Entscheidung für euch zu vereinfachen.
Meine persönliche Erfahrung mit Kinderärzten
Wenn ich an die Besuche mit meinen Kindern bei unserem ersten (Kassen)Kinderarzt zurückdenke bekomme ich noch immer Streßzustände. Wir waren in einer renommierten Gruppenpraxis, allerdings mit vielen unerfahrenen Jungärzten. Teilweise gab es dort ein Dutzend Kinder im Wartezimmer, die hüstelnd und rotzend miteinander spielten (nicht einmal waren wir danach kränker als zuvor). Die Jungärzte schickten mich zuletzt regelmäßig mit einer „möglichen“ Diagnose zur Sicherheit dann doch in die Spitalsambulanz, zwecks sicherer Abklärung.
Erst später lernten wir unseren jetzigen Kinderarzt, einen honorigen, humorvollen Mann mit Engelsgeduld, über 40 Jahren Erfahrung auf seinem Gebiet und einem schier unerschöpflichen Gummibären-Vorrat in seiner Ordination. Im Notfall oder bei unklaren Symptomen reicht hier heute noch lediglich eine SMS, bei Bedarf mit Foto und die Empfehlung kommt prompt. Auch um 22:10h. Auch im Urlaub. Auch am Wochenende.
Das ist für Eltern die Wunschbetreuung durch einen Arzt. Unnötig zu erwähnen, dass es so etwas nicht „auf Kassa“ geben kann.
Allgemeines zur Krankenversicherung
Die Grundlage für jede Zusatzversicherung bildet deine gesetzliche Krankenversicherung. Schon hier gibt es Unterschiede bei den Leistungen und daher bezahlt ein BVA-Versicherter eine andere monatliche Versicherungsprämie als ein ÖGK-Versicherter. Der Privatversicherer hat nämlich – je nach Sozialversicherung – eine andere „Lücke“ zu schließen.
Willst du für dein Kind jedoch etwas mehr als eine Standardbehandlung, musst du – so du keine Zusatzversicherung hat – teilweise tief in die Tasche greifen.
Entscheidend für die Prämie der Privatversicherung ist das Alter (Kinder haben von 0-18 bzw. bei manchen Anbietern sogar bis zum 20. Lebensjahr), der aktuelle Gesundheitszustand und natürlich der Umfang der gewünschten Leistungen.
Wir unterscheiden bei der privaten Krankenversicherung grundsätzlich zwei Bausteine:
- Arztkostentarif
- Spitalstarif
Arztkostentarif für Kinder
Für uns Eltern ist es mit entscheidend, bei Ärzten kurzfristig zu Terminen zu kommen.
Kürzlich einen Augen- oder Hautarzttermin bei einem Kassenarzt vereinbart? 3-4 Monate – oder sogar länger – sind da aktuell keine Seltenheit.
Wer mehr an Zeit und Flexibilität seitens Arzt will, geht zum Wahlarzt und muss die Leistungen dort auch selbst bezahlen. Einen kleinen Teil bekommt man hinterher von der gesetzlichen Krankenversicherung zwar rückerstattet, für den Rest muss man jedoch selbst aufkommen.
Eine private Krankenversicherung ermöglicht es dir, auch diesen Differenzbetrag der Honorarnote (zB vom Kinderarzt) rückerstattet zu bekommen.
Hier hast du auch den großen Vorteil, dass alternativmedizinische Leistungen mit übernommen werden – etwas das die gesetzlichen Kassen nie bezahlen.
In diesen Baustein fallen auch Sehbehelfe, Impfungen, Medikamente oder spezielle Therapien.
Die Tarife sehen hier Leistungen zwischen 1.000 und 4.000 EUR pro Jahr vor.
Die Vorteile beim Arztkostentarif:
- Dein Kind wird immer von einem Spezialisten behandelt. Obwohl: Immer weniger Kassenärzte – dafür immer mehr Wahlärzte
- Keine langen Wartezeiten auf Ordinationstermine (v.a. bei Fachärzten)
- Vermeide überfüllte Wartezimmer & damit unnötige Keimbelastungen (zB beim Kinderarzt)
- Viele Kassenärzte nehmen schlichtweg keine neuen Patienten an
- Auch Medikamente oder Sehbehelfe die ärztlich verordnet sind, werden übernommen – auch alternative Medizin (zB TCM-Kräuter, homöopathische Mittel, …)
Spitalstarif für Kinder
Klar, ein Spitalsaufenthalt des Kindes ist für viele Eltern ein Schreckensszenario. Es gibt aber gerade bei Kids viele Gründe im Krankenhaus zu landen, die nicht gleich dramatisch sein müssen (zB eine Mandel-OP).
Eine fremde Umgebung kann für ein Kind allerdings sehr belastend sein. Die Ruhe in einem Ein- oder Zweibettzimmer, gemeinsam mit Mama oder Papa, bietet die besten Voraussetzungen für eine möglichst rasche Genesung.
Die Vorteile beim Spitalstarif:
- Direkte Verrechnung zwischen Spital und Privatversicherung
- Freie Arztwahl im Krankenhaus
- Freie Spitalswahl (auch Privatkliniken können gewählt werden)
- Kurze Wartezeiten bei Operationen
- Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer (Sonderklasse)
- Begleitung eines Elternteils ins Spital
Die Kosten
Entscheidest du dich für beide Bereiche – also Arzt und Spital – kannst du mit einer monatlichen Prämie von rund 40-50,00 EUR für einen vollwertigen Schutz rechnen. Abhängig davon wie hoch die Leistungen sein sollen bzw. die Selbstbehalte bei Spitalsaufenthalten sein dürfen.
Nachdem der Gesundheitszustand deines Kindes sehr wesentlich ist, empfiehlt sich ein möglichst frühzeitiger Vertragsabschluss.
Conclusio
Die Gesundheit ist unser kostbarstes Gut – dafür muss letztlich jeder selbst vorsorgen. Wir haben in Österreich zweifellos eine gute Grundversorgung, aber ich wollte für meine Kinder von Beginn an einfach mehr als die gesetzliche Krankenversicherung bietet. Mir war es wichtig, von Ärzten ausführlich beraten zu werden, insbesondere im Falle von bevorstehenden Behandlungen. Im Spital kann ich mit einer Krankenzusatzversicherung selbst entscheiden, wo und wer mein Kind behandelt – in meinen Augen schlichtweg DAS k.o.-Kriterium das für eine private Krankenversicherung für Kinder spricht.
Am besten du kümmerst dich noch vor der Geburt deines Kindes um ein Versicherungsangebot.
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