Die Risiken der Computerkriminalität nehmen weltweit zu. Wie ich selbst unfreiwillig damit in Berührung kam und was dann passierte ….
Leider ist auch im Bereich Cybercrime der technische Fortschritt unaufhaltsam und als harmlos getarnte Mails mit teuflischem Inhalt werden zu Tausenden durch das Netz gesendet. So passierte es vor zwei Wochen, dass ich die Mail eines mir bekannten Absenders öffnete. Unmittelbar danach hatte ich eine Telefonkonferenz und merkte erst als mein Kollege rund 30 Minuten später wortlos in mein Büro stürmte – mit dem Handy am Ohr (zu dem Zeitpunkt wußte ich nicht, dass unser Netzwerkadministrator bereits zugeschaltet war) – und meinen PC-Stecker zog. Die plötzliche Unterbrechung wurde mir damit erklärt, dass von meinem PC aus eine Verschlüsselung bereits den Server lahmgelegt hatte und der Techniker von ausärts mich als „Zelle“ identifizierte. Omg! Es stellte sich heraus, dass eben die zuvor geöffnete Mail der Auslöser für alles Übel war.
Zum Glück hatten wir unsere Datensicherung vom Vortag und in ca. 2 Stunden war der Zustand wieder hergestellt. In der Zwischenzeit konnten jedoch 8 Leute nicht arbeiten und – ich konnte die Gedanken lesen – auch wenn sie diskret zum Vorfall geschwiegen haben, sie waren alle froh, dass ihnen dieser Fauxpas nicht selbst passiert war.
Peinlich und ärgerlich zugleich …. Wo ich im Zweifelsfall Mails lösche, deren Absender oder Inhalt mir dubios vorkommen.
Der nachfolgenden Erpressermail des Absenders mit der Anweisung wohin das Geld für den Entschlüsselungscode überwiesen werden soll, konnte ich letztlich dann aber doch den Stinkefinger zeigen. Ein paar Bemerkungen sind mir da auch noch zeitgleich rausgerutscht, die wiederhole ich jetzt besser nicht.
Die Bedrohung ist bekannt
Laut Kriminalstatistik haben sich in den vergangenen zehn Jahren die angezeigten Fälle von Computerkriminalität in Österreich mehr als verfünffacht. 2017 waren es 16.804 Fälle, doch die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen: Es sei davon auszugehen, dass nur jeder sechste Betroffene Anzeige erstattet.
Viren, Malware und Identitätsdiebstahl sind die bekanntesten Formen von Cybercrime. Jeder vierte Österreicher kennt jemanden, der schon einmal Opfer eines Cyberangriffs wurde (ich gehöre nun auch dazu ;-); in den USA sind es bereits 40 Prozent. Erpressermails stehen dabei an erster Stelle, gefolgt von Kreditkartenbetrug, Viren und Identitätsdiebstahl.
Zu wenig Schutz
Während 91 Prozent der Österreicher Anti-Virus- bzw. Anti-Malware-Programme auf ihren PCs installiert haben, sind es auf Tablets nur 52 und auf Smartphones 50 Prozent.
Von allen Befragten ändern 33 Prozent ihre Passwörter nur selten oder nie. Und nur 16 Prozent unserer Landsleute tun dies häufig.
34 Prozent würden hierzulande nicht wissen, wie sie reagieren sollen, wenn ihre persönlichen Daten in Gefahr sind. Die Methoden, die Menschen zum Schutz vor Cyberkriminalität anwenden, sind laut Experten absolut unzureichend.
Fazit: Verbraucher gehen mit ihren persönlichen Daten immer noch viel zu sorglos um.
Passwörter sorgsam aufzubewahren (Tipp: Keepass ist dafür ein sinnvolles Tool) und regelmäßige Datensicherungen durchzuführen ist sicher schon mal ein guter Anfang…